Monthly Archives: März 2015

Und am 14.4. um 19.30h: Spuren

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John Curran
Spuren
Australien 2013, 113 min.

Die wahre Geschichte eines Roadtrips: Mitte der 70er Jahre brach die junge Robyn Davidson, nur begleitet von ihrem Hund und vier Kamelen, zu einem Fußmarsch quer durch den australischen Kontinent auf, der insgesamt 2.700 Kilometer lang war und acht Monate dauerte. Vorher lernte sie den Fotografen Rick Smolan kennen, der ihre Reise für die Zeitschrift „National Geographic“ in atemberaubenden Fotos für die Ewigkeit festhielt.

Der Film ist Dokument eines riskant-verrückten Abenteuers wie auch Porträt einer sperrigen Zivilisationsflüchtigen, die 1977 für Schlagzeilen sorgte. Begleiter auf Robyn Davidsons 2.700 Kilometer langem Fußmarsch von Alice Springs in Australiens Landesmitte bis zur Westküste am Indischen Ozean waren neben der Weltöffentlichkeit nur vier Kamele, ein Hund und ein Aborigine-Ältester, der sie durch heiliges, Frauen allein nicht zugängliches Territorium führte. An ausgewählten Punkten traf die damals 27-jährige Australierin einen Fotografen von National Geographic, der zur Finanzierung dieser von vielen als Selbstmordmission eingestuften Expedition Fotos machte, die um die Welt gingen.

Wahre (Film-)Helden ticken anders als Normalos, wollen höher hinaus und werden von außergewöhnlichen Sehnsüchten getrieben. Das Rätselhafte an der von Mia Wasikowska couragiert dargestellten menschenscheuen Protagonistin wird genauso gewahrt wie kleine menschliche Highlights, die sich in Davidsons Begegnungen mit ihrem Fotografen (Adam Driver), den Ur-Einwohnern und Siedlern in lebensfeindlichen Gebieten entwickeln.

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Und am 24.3 um 19.30h: Finding Vivian Maier

Als Vorprogramm dürfen wir den Filmemacher Oliver Boczek aus Wendtorf/Lutterbek begrüßen, von dem drei Kurzfilme gezeigt werden: Großes Kino in 5 Minuten. Im Anschluß wird sich Oliver Boczek den Fragen des Publikums widmen. Eigentlich wollte Oliver Boczek Theater spielen. Dann entdeckte der Wendtorfer die bewegten Bilder für sich. Heute ist er Filmemacher aus Leidenschaft  (http://www.oliverboczek.com/).

 

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John Maloof, Charlie Siskel
Finding Vivian Maier
USA 2013, 84 min.

„Finding Vivian Maier” ist eine spannende Dokumentation über das Mysterium einer Frau, die ihr Leben für die Photographie lebte und dies bis zu ihrem Tod mit niemand teilte. Dabei hinterließ sie geschätzte 150.000 Aufnahmen – und damit eine einzigartige Dokumentation über die Städte Chicago und New York und ihre Bewohner.

Heute gilt Vivian Maier (1926-2009) als eine der wichtigsten Photographinnen des 20. Jahrhunderts.  Vivian Maier lebte als Nanny in Chicago und New York. Sie galt als exzentrische Frau, die nie ohne ihre Kamera das Haus verließ. Mit den in ihre Obhut gegebenen Kindern unternahm sie Streifzüge auch in die Teile der Stadt, in der die weniger Privilegierten lebten. Zahlreiche Fotos zeigen Menschen in einem zufälligen, aber höchst berührenden Moment. Neben der überwältigenden Anzahl von Fotos, die der Regisseur John Maloof zufällig bei einer Versteigerung entdeckte, hinterließ Vivian Maier ihre Filme und eine große Anzahl an Zeitungsausschnitten. Die Person Vivian Maier bleibt ein Geheimnis. Posthum aber erhält sie nun den gebührenden Platz als eine der wichtigsten amerikanischen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.

Filmemacher John Maloof und Charlie Siskel zeichnen das Porträt dieser Frau, zeigen ihre Fotos und Filme. Dem Mensch Vivian Maier versuchen sie durch Interviews mit ihren ehemaligen Kindern und Auftraggebern näher zu kommen. ‚Finding Vivian Maier‘ ist die akribische Spurensuche im Leben einer Frau, die ihre Umwelt und sich selbst in bewegenden Momenten auf ihren Fotos festhielt – selbst aber keine Spuren hinterließ.

Noch bis zum 12. April 2015 ist erstmalig eine Ausstellung in Deutschland mit einer Auswahl von Photographien im Willy-Brandt-Haus in Berlin zu sehen: Vivian Maier – Street Photographer (http://www.freundeskreis-wbh.de/ausstellung/vivian-maier).

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Und am 10.3.2015 um 19.30h: Die Sünderin

Szene drei

Willi Forst
Die Sünderin
Deutschland 1951, 83 min.

Es war einer der ersten großen Skandalfilme der deutschen Nachkriegszeit. Jedoch empörten sich die Gemüter eher über das kurze Aufblitzen der
unbedeckten Brust einer jungen Hildegard Knef, als über die eigentlichen höchst brisanten Themen, die dieser Film thematisiert: Inzest, Prostitution,
Selbstmord und – und dagegen lief die Kirche in den Fünfzigern am meisten Sturm: Sterbehilfe.

Der Kölner Kardinal Josef Frings ließ von den Kanzeln seines Bistums einen Boykottaufruf gegen »Die Sünderin« verlesen und die Vorführung des Films in Bayern wurde vorübergehend verboten. Trotz aller Proteste der Moralhüter erschien der Film 1951 ungekürzt in den Kinos und über vier Millionen Zuschauer strömten in die Filmhäuser, strengste Einlasskontrollen waren die Folge. Hildegard Knef wurde über Nacht zum Star.

Während die einsekündige Nacktszene heute kaum mehr Empörung hervorruft, haben die Geschichte um wahre Liebe und Aufopferung mit den verknüpften Themen, die das Drehbuch von Gerhard Menzel trägt, auch heute noch ungebrochene gesellschaftliche Relevanz: Zu Recht zählt das in Vergessenheit geratene Drama zu den besten deutschen Filmen.

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Filmklub nun auch als Verein gegründet

Heute, am Freitag, den 6. März 2015 ist der nächste Schritt gemacht: Die bisherige Gründer- und Initiativ-Gruppe des Filmklub Husums hat nun, wie angekündigt, die offizielle Vereinsgründung vollzogen. Damit ist der Weg frei, interessierte Filmfans als Vereinsmitglieder zu gewinnen.

Von nun an können Filmfreunde zu einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 60 EUR, Ehepaare und Lebensgemeinschaften für 100 EUR und Institutionen und andere Vereine für 120 EUR dem Verein beitreten und zu einem interessanten Filmprogramm beitragen.

Hier das Team der Gründungsversammlung (v.l.n.r.):

stehend: Uwe Herms, Verena Mesch, Peter Lenczewski, Thomas Wolter

unten: Uli Heid, Sylvia Marksteiner-Hartung, Angela Reinhard, Stephan Hartung

und Ingeborg Herms (nicht im Bild, weil sie das Foto gemacht hat)

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Foto: Filmklub Husum, 2015

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