Monthly Archives: Mai 2015

Und am 9.6. um 19.30h: Trafic

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Jacques Tati
Trafic
Frankreich, Italien 1971, 92 min.

Monsieur Hulot hat das modernste, bequemste und luxuriöseste Wohnmobil aller Zeiten gebaut, und will damit nach Amsterdam zur Automobilausstellung. Allerdings wird er dort wohl kaum pünktlich ankommen, da es überall auf den Straßen Staus gibt. Trafic wurde 1971 in Paris uraufgeführt. Es ist der fünfte abendfüllende Film von Jacques Tati, der in Deutschland ursprünglich auch unter dem Titel Tati im Stoßverkehr lief. In diesem Film trat Tatis populäre Figur des Monsieur Hulot zum letzten Mal auf.
In Tatis Filmen gerät der menschliche Verstand in Konflikt mit der Technisierung des modernen Lebens. Auch in „Trafic“ stehen sich Natur und Technik, der Mensch und die von ihm geschaffene Welt, das Alte und das Neue gegenüber. Die Bilder von der Amsterdamer Ausstellung werden zwischen die Aufnahmen von Autowerkstätten und Schrottplätzen
geschnitten. In den Werkstätten sehen die Mechaniker im Fernsehen Berichte über die Mondlandung. Überhaupt machen Kontraste einen wesentlichen Teil von „Trafic“
aus. Die realen Szenen von der Mondlandung und aus Amsterdam stehen gleichberechtigt neben den gespielten Szenen. Letztere sind von den realen Szenen kaum zu unterscheiden.
Tati verweist den Zuschauer in die Rolle des distanzierten Betrachters.
Dies erreicht er durch die fast ausschließliche Verwendung von Totalen und halbnahen Einstellungen. In „Trafic“ gibt es keine Nah- oder Großaufnahmen von Personen. Dennoch kommen
die Personen in „Trafic“ trotz aller Distanz dem Zuschauer näher als die Personen in seinem Film „Playtime“.

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Und am 26.5. um 19.30h: Marina Abramovic: The Artist Is Present

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Matthew Akers, Jeff Dupre
Marina Abramovic: „The Artist Is Present“
USA 2012, 106 min.

in Zusammenarbeit mit Kunstverein Husum e.V.

Sie hat gelitten für die Kunst und – um Unvorstellbares mit Mitteln der Kunst zu verarbeiten: Marina Abramović, seit fast 30 Jahren bekämpft die Künstlerin in ihren Performances persönliche und gesellschaftliche Traumata und nutzt den eigenen Körper als Werkzeug, als Material und geht dabei bis an die Grenzen des Ertragbaren – und darüber hinaus. Für die Kunstperformance im Museum of Modern Art (MoMA) in New York hat Marina Abramović über zweieinhalb Monate lang still auf einem Stuhl gesessen, insgesamt 75 Tage oder 721 Stunden. Ihr gegenüber stand ein zweiter Stuhl, dort konnte sich hinsetzen, wer mochte und für wie lange auch immer, um sich dann von Marina Abramović bedingungslos anschauen zu lassen. Welche ungeahnten Emotionen dies bei den Zuschauern aber auch bei der Künstlerin selbst ausgelöst hat, zeigt diese filmische Dokumentation.

Zu Beginn wird es eine kurze Einführung in das Lebenswerk einer der wichtigsten Künstlerinnen und Feministinnen der Gegenwart geben.

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