Und am 14.6. um 19.30h: Die Kraniche ziehen

Quand passent les cigognes

Mikhail Kalatozov
Die Kraniche ziehen
UdSSR 1957, 95 min.

Zum ersten Mal im sowjetischen Kino stand auch das individuelle Leid der Einzelschicksale, das Krieg verursacht, im Mittelpunkt eines russischen Films. Damals eine kleine Sensation, dass ein sowjetischer Film 1957 die Goldene Palme von Cannes
erhielt.

Die Liebe zwischen Veronica und Boris wird durch den Einmarsch deutscher Truppen zerrissen: Boris muss in den Krieg ziehen, sein Bruder nutzt ihren Schmerz und verführt sie. Mit Folgen – sie muss ihn heiraten und versucht aber trotz aller Schicksalsschläge ins Leben zurückzufinden. Es war einer der ganz seltenen auch international erfolgreichen sowjetischen Filme der 50er Jahre. Ein Grund dafür war sicher die herausragende Kameraarbeit, die unmittelbar an die expressive Bildsprache des sowjetischen Stummfilms erinnert. Sowohl die erzählerische Dichte der Bilder als auch die unpathetische Schilderung des Krieges – vor allem aber die perönliche Perspektive seiner Protagonisten waren für einen Film der Post-Stalin-Ära damals völlig überaschend. Tatjana Samoilowa erhielt als beste ausländische  Schauspielerin den Preis der deutschen Filmkritik.

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