Und am 23.5. um 19.30h: Bottled Life

Bottled Life

Urs Schnell
Bottled Life
CH/D 2012, 130 min.

Wem gehört das Wasser auf unserem Planeten? Diese Frage bildet die zentrale Antriebskraft für den Dokumentarfilm „Bottled Life“ des Schweizer Regisseurs Urs Schnell. Wie die kommerzielle Verwertung des Lebensmittels Wasser funktioniert, wie abgepacktes Wasser zum Lifestyle-Produkt für gehobene Käuferschichten stilisiert wird, zeigen Schnell und der Zürcher TV-Journalist Res Gehriger am Beispiel des Schweizer Unternehmens Nestlé. Der weltgrößte Lebensmittelkonzern besitzt weltweit mehr als 70 Wassermarken wie Perrier, San Pellegrino und Vittel. Allein mit „Bottled Water“ setzt Nestlé jährlich rund zehn Milliarden Schweizer Franken um. Auf den Erkundungsreisen erarbeiteten die Filmemacher zum Teil frappierende Erkenntnisse. Etwa wie Nestlé in den USA hohe Profitmargen aus dem Durst der Amerikaner auf reines Quellwasser schlägt. Im Bundesstaat Maine pumpt die Tochterfirma Poland Spring, die meistverkaufte  Quellwassermarke der USA, für zehn Dollar einen Lastwagen voll mit Quellwasser, das abgefüllt in Flaschen für zigtausend Dollar verkauft wird. Noch perfider allerdings ist der Marketingfeldzug für die neue Marke „Pure Life“, die für Entwicklungsländer konzipiert wurde. Schon die behauptete Reinheit ist eine raffinierte PR-Pille, handelt es sich doch um gereinigtes Grundwasser mit zugesetztem Mineralienmix. „Pure Life“ ist das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt – mit zweistelligen Zuwachsraten. Ein Experte bringt es im Testmarkt Pakistan auf den Punkt: Für viele Jugendliche ist es modisch, mit „Pure Life“-Flaschen in der Hand herumzulaufen. Die Filmemacher haben soviel über die Machenschaften des Konzerns herausgefunden, um das Publikum zu lebhaften Diskussionen anzuregen.

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