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Anders Johnsen
Ai Wei Wei – The Fake Case
Dänemark 2013, 86 min.
in Zusammenarbeit mit Kunstverein Husum e.V.

Im April 2011 wurde der chinesische Künstler Ai Weiwei am Pekinger Flughafen verhaftet und verschleppt. 81 Tage lang blieb er an einem unbekannten Ort eingesperrt. Nach seiner Entlassung wurde gegenüber der Weltpresse jede Aussage mit dem Hinweis auf die Bewährungsauflagen verweigert, doch der dänische Dokumentarfilmer Johnsen darf ihm als einziger in die Wohnung folgen. Sein Film zeigt Weiweis Rückkehr ins Leben, vor allem aber seinen ungebrochenen Mut im Kampf gegen die chinesischen Autoritäten, die ihn weiterhin drangsalieren.
Der Konzeptkünstler Ai Weiwei gilt als kritischer Repräsentant der chinesischen Gegenwartskunst. Zur Ausstellungseröffnung 2014 in Berlin durfte der 56-Jährige nicht aus Peking anreisen – die Behörden verweigern ihm seit Jahren den Pass. Aus Sicht des kommunistischen Regimes in Peking ist das konsequent, macht der einstige Vorzeigekünstler des Systems doch seit 2008 Schlagzeilen mit seinen Widerstandsaktionen gegen Behördenwillkür, Zensur, Repression und Umweltzerstörung – sie sind Teil seines künstlerischen Wirkens.
So steht auch sein unermüdlicher Kampf gegen die Unfreiheit im Zentrum des Films. In einfühlsamen Szenen wird der Zuschauer Zeuge, wie Ai Weiwei, der unter Schlaflosigkeit, Alpträumen, Bluthochdruck und Gedächtnislücken leidet, allmählich in normale Lebensverhältnisse zurückkehrt. Er schildert die inhumanen Lebensumstände mit zwei ständig präsenten Bewachern in einer Zelle beklemmend realistisch
in der Installation „FRAMED“ aus sechs engen Containern.
Der Film wurde 2013 mit dem Kritikerpreis Bodil als bester dänischer Dokumentarfilm ausgezeichnet.