Und am 9.6. um 19.30h: Trafic

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Jacques Tati
Trafic
Frankreich, Italien 1971, 92 min.

Monsieur Hulot hat das modernste, bequemste und luxuriöseste Wohnmobil aller Zeiten gebaut, und will damit nach Amsterdam zur Automobilausstellung. Allerdings wird er dort wohl kaum pünktlich ankommen, da es überall auf den Straßen Staus gibt. Trafic wurde 1971 in Paris uraufgeführt. Es ist der fünfte abendfüllende Film von Jacques Tati, der in Deutschland ursprünglich auch unter dem Titel Tati im Stoßverkehr lief. In diesem Film trat Tatis populäre Figur des Monsieur Hulot zum letzten Mal auf.
In Tatis Filmen gerät der menschliche Verstand in Konflikt mit der Technisierung des modernen Lebens. Auch in „Trafic“ stehen sich Natur und Technik, der Mensch und die von ihm geschaffene Welt, das Alte und das Neue gegenüber. Die Bilder von der Amsterdamer Ausstellung werden zwischen die Aufnahmen von Autowerkstätten und Schrottplätzen
geschnitten. In den Werkstätten sehen die Mechaniker im Fernsehen Berichte über die Mondlandung. Überhaupt machen Kontraste einen wesentlichen Teil von „Trafic“
aus. Die realen Szenen von der Mondlandung und aus Amsterdam stehen gleichberechtigt neben den gespielten Szenen. Letztere sind von den realen Szenen kaum zu unterscheiden.
Tati verweist den Zuschauer in die Rolle des distanzierten Betrachters.
Dies erreicht er durch die fast ausschließliche Verwendung von Totalen und halbnahen Einstellungen. In „Trafic“ gibt es keine Nah- oder Großaufnahmen von Personen. Dennoch kommen
die Personen in „Trafic“ trotz aller Distanz dem Zuschauer näher als die Personen in seinem Film „Playtime“.

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