Und am 27.1. um 19:30h: Das Mädchen und der Künstler

Fernando Trueba
Das Mädchen und der Künstler
Spanien, Frankreich 2013, 105 min.

Frankreich im Sommer 1943. In einem Dorf am Rande der Pyrenäen lebt der Bildhauer Marc Cros mit seiner Frau Lea im von Deutschland besetzten Frankreich nahe der spanischen Grenze. Der Künstler hat sein Leben der Suche nach reiner Schönheit gewidmet – vergebens, wie er findet. Da bringt seine Frau die flüchtige Mercè ins Haus. Das Paar gewährt ihr Unterschlupf. Als Gegenleistung soll sie dem Bildhauer Modell stehen. Mercè holt den alten Künstler zurück ins Leben.

Der mehrfach mit dem spanischen Goya  ausgezeichnete Fernando Trueba legt mit seinem neuen, in San Sebastián 2012 prämierten Film ein sinnliches Psychodrama im Spannungsfeld zwischen jugendlicher Kraft und betagtem Innehalten vor. Das Drehbuch schrieb Trueba zusammen mit dem legendären Jean-Claude Carrière („Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“). Auch wenn das Sujet ein wenig Patina angesetzt hat, scheint es doch nie aus der Mode zu kommen. Und wie es der spanische Filmemacher Fernando Trueba für die Leinwand aufbereitet hat, ist es durchaus eine Perle der Filmkunst. Denn in Truebas jüngstem Film regiert nicht bloß die psychologisch faszinierende Gegensätzlichkeit zwischen (altem) Maler und (jungem) Modell, sondern vor allem eine nonverbale, audiovisuell übertragene Energie, wie sie nur ein geduldiger Naturbeobachter erspüren kann.

Die unterschwellige sexuelle Konnotation steht hier längst nicht so im Vordergrund wie noch in „Die schöne Querulantin“ zwischen Michel Piccoli und Emmanuelle Béart. Aber wie 1991 bei der Béart ist auch das natürlich-wilde Spiel der hierzulande kaum bekannten Aida Folch eine tolle Entdeckung.

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