Und am 28.4. um 19.30h: Kuhle Wampe

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Slátan Dudow
Kuhle Wampe
Deutschland 1932, 74 min.

Kuhle Wampe oder: Wem gehört die Welt? ist ein Filmwerk aus der Zeit der Weimarer Republik, das zum Genre des Proletarischen Films zählt. Es ist eine Mischung aus Spiel-, Dokumentar- und Propagandafilm, angereichert mit Elementen eines Musikfilms. An seiner Erstellung wirkte unter anderem Bertolt Brecht als Drehbuchautor mit. Regisseur war der Bulgare Slátan Dudow, der kurz zuvor eine Art Dokumentarfilm über die Wohnverhältnisse der Arbeiter in Berlin gedreht hatte. Der Film ist unter massivem Zeitdruck und politischer Repression entstanden.
„Wer tüchtig ist, kommt immer vorwärts“, sagt Vater Bönike und kurz zuvor werden die Zeitungsmeldungen eingeblendet: vier Millionen Arbeitslose, fünf Millionen. Der Sohn sitzt am Küchentisch, immobil, depressiv, nicht mehr von dieser Welt. Niemand redet mit ihm. Er hält es nicht mehr aus und stürzt sich aus dem Fenster. Denn – wie soll man denn tüchtig sein, wenn solches Elend herrscht? Der „tüchtige“ Vater geht ja selber stempeln. Diese menschliche Verrohung, die hier  im Proletariermilieu herrscht, zeigt sich auch bei der Verlobung, die mit dem Satz des Verlobten eingeleitet wird: „Heiraten kommt nicht infrage, ich versaue mir mein Leben nicht.“ Ein Tendenzfilm, der eine soziale Anklage transportiert und doch merkwürdig papiernen bleibt. Dieser Film greift ohne Worte an.

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