DOK am Dienstag, 05. Dezember um 19.30 Uhr: „Komm mit mir ins Cinema-Die Gregors“

Regie: Alice Agneskircher, D 2022, 155 Min.

Erika Steinhoff, geboren 1934, geht am 4. Dezember 1957 zufällig zu einer Filmvorführung von „Menschen am Sonntag“ an der Freien Universität in West-Berlin. Ulrich Gregor, geboren 1932, ist Mitglied des Studentenfilmclubs, der diesen Film über das Lebensgefühl im Berlin der 20er Jahre ausgewählt hat und vorführt. Er leitet die anschließende Filmdiskussion. Erika ist 23 Jahre alt und Ulrich 25 Jahre, sie streiten sich über den Film – und werden ein Paar. Fortan widmen sie sich gemeinsam einer Mission: Filme zeigen.

Peter Greenaway, Jim Jarmusch, Edgar Reitz, Michael Moore, Margarethe von Trotta, Wong Kar-Wai, Wim Wenders, Doris Dörrie, Rosa von Praunheim, Chantal Akerman, Aki Kaurismäki.
Was haben diese Namen – allesamt heute Ikonen des unabhängigen Films – gemeinsam? Sie haben ihre ersten Filme beim INTERNATIONALEN FORUM DES JUNGEN FILMS gezeigt, einer Anfang der 1970er Jahre von Erika und Ulrich Gregor gegründeten Initiative, die die Berlinale erst zu dem Treffpunkt für Cineasten gemacht hat, der sie heute ist. Die Gregors, so fasst es Alice Agneskirchner zusammen, „haben sich mit all ihren Sinnen einer Lebensaufgabe gewidmet: ungewöhnliche Filme aus aller Welt hier einem Publikum zu zeigen“. Und das nicht nur im FORUM, sondern auch im 1970 gegründeten Kino Arsenal in Berlin – viermal täglich. Dieses Leben für den Film zeigt Komm mit mir in das Cinema – Die Gregors, und das heißt Zeitgeschichte und Filmgeschichte in einem, erzählt von zwei ganz besonderen Menschen, unterlegt mit Archivaufnahmen über Berlin, Schlaglichtberichten über politische Ereignisse, Filmausschnitten und Statements ausgewählter Regisseur*innen: ein wahrhaftiges Fenster zur Welt. „Sie sind das Gedächtnis des Kinos“, wie es Wim Wenders kurz und klar formuliert.

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