Und am 9.2. um 19.30h: Shirley

Shirley

Gustav Deutsch
Shirley
Österreich 2013, 92 min.

An wen mag die Frau im Bild wohl denken? Was hat sie gerade getan? Was könnte sie im nächsten Moment tun? Und was verbindet Mann und Frau, die so gedankenverloren im Zimmer sitzen? Die Gemälde von Edward Hopper mit ihren melancholisch-entrückten Figuren, den Szenerien, die in kräftiges aber kaltes Licht getaucht sind, mit den dominanten Kontrasten provozieren dazu, genau solche Fragen zu stellen.
Der österreichische Regisseur Gustav Deutsch hat sich getraut, eine filmische Antwort zu geben und lässt die Figuren Hoppers zum Leben erwachen. Ein mutiges Unterfangen, dass – darin sind sich die meisten Kritiker einig – äußerst gelungen ist. „Plötzlich bewegen sich die Nachtschwärmer” titelt die ZEIT-Autorin Anke Sterneborg. Es sind Geschichten, die die Protagonistin „Shirley” quasi in den Gemälden Hoppers erlebt – gespielt von Stephanie Cumming, einer ausgebildeten Tänzerin, die mit nobler Grazie und sehenswert zurückhaltendem Spiel eine perfekte Hopper-Figur verkörpert. Wim Wenders hat einmal gesagt, jedes der Bilder von Edward Hopper könne der Anfang eines Kapitels in einem Film über Amerika sein”.
Der Experimentalfilmer Gustav Deutsch und seine Partnerin Hanna Schimek schufen dreizehn Kapitel in einem surreal anmutenden Reigen: Der Film sieht aus wie gemalt, jedoch sehen die Bilder aus wie gefilmt.
Diesen Film anzuschauen, ist ein Kunstgenuss der besonderen Art.

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