Monthly Archives: Januar 2016

Und am 9.2. um 19.30h: Shirley

Shirley

Gustav Deutsch
Shirley
Österreich 2013, 92 min.

An wen mag die Frau im Bild wohl denken? Was hat sie gerade getan? Was könnte sie im nächsten Moment tun? Und was verbindet Mann und Frau, die so gedankenverloren im Zimmer sitzen? Die Gemälde von Edward Hopper mit ihren melancholisch-entrückten Figuren, den Szenerien, die in kräftiges aber kaltes Licht getaucht sind, mit den dominanten Kontrasten provozieren dazu, genau solche Fragen zu stellen.
Der österreichische Regisseur Gustav Deutsch hat sich getraut, eine filmische Antwort zu geben und lässt die Figuren Hoppers zum Leben erwachen. Ein mutiges Unterfangen, dass – darin sind sich die meisten Kritiker einig – äußerst gelungen ist. „Plötzlich bewegen sich die Nachtschwärmer” titelt die ZEIT-Autorin Anke Sterneborg. Es sind Geschichten, die die Protagonistin „Shirley” quasi in den Gemälden Hoppers erlebt – gespielt von Stephanie Cumming, einer ausgebildeten Tänzerin, die mit nobler Grazie und sehenswert zurückhaltendem Spiel eine perfekte Hopper-Figur verkörpert. Wim Wenders hat einmal gesagt, jedes der Bilder von Edward Hopper könne der Anfang eines Kapitels in einem Film über Amerika sein”.
Der Experimentalfilmer Gustav Deutsch und seine Partnerin Hanna Schimek schufen dreizehn Kapitel in einem surreal anmutenden Reigen: Der Film sieht aus wie gemalt, jedoch sehen die Bilder aus wie gefilmt.
Diesen Film anzuschauen, ist ein Kunstgenuss der besonderen Art.

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Und am 26.1. um 19:30h: Nosferatu

Friedrich Wilhelm Murnau
Nosferatu
Stummfilm, D 1922, 94 min.

Thomas Hutter ist Sekretär eines Maklers in Wisborg und lebt dort mit seiner Frau. Eines Tages schickt ihn sein Chef auf eine Dienstreise ins ferne Transsilvanien, um mit dem Grafen Orlok über den Kauf eines Hauses zu verhandeln. Von nun an geschehen mystische und äußerst beängstigende Dinge…

Diese weltweit erste Verfilmung des Romans „Dracula“ von Bram Stoker wurde damals ohne den notwendigen Erwerb der Filmrechte produziert. Deshalb mussten die Namen der Protagonisten wie auch der Titel geändert werden. Der Wolf wurde durch Ratten ersetzt, aus London wurde das (fiktive) beschauliche Ostseestädtchen Wisborg. Die Dreharbeiten fanden 1922 in Wismar und Lübeck statt. Murnau begründete mit diesem Film das Genre des Horrorfilms. Von seinen alptraumhaften Visionen geht auch heute noch eine verstörende Wirkung aus, auch verkörpert der Schauspieler Max Schreck die Figur des dämonischen Blutsaugers auf eine beängstigend vollkommende Art. Diese Darstellung des Untoten sowie die genialen Kameraperspektiven haben diesen Film zu einem der Meisterwerke der Weimarer Republik gemacht.

Friedrich Wilhelm Murnau gilt als einer der bedeutendsten Filmregisseure der Stummfilmära. Seine vom Expressionismus beeinflusste Bildkomposition und seine psychologische Kameraführung revolutionierte die damalige Kameratechnik nachhaltig.

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Und am 12.1. um 19:30h: Taxi Teheran

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Jafar Panahi
Taxi Teheran
Iran 2015, 82 min

Ein Taxi fährt durch die farbenfrohen, pulsierenden Straßen Teherans. Unterschiedlichste Menschen steigen in im Verlauf des Tages in dieses Taxi ein. Als der Fahrer sie interviewt, sagen alle Passagiere offen, was sie denken. Niemand anderes als der Regisseur Jafar Panahi selbst sitzt am Steuer des Taxis. Auf dem Armaturenbrett seines mobilen Filmstudios befindet sich die Kamera. Während der heiteren oder auch dramatischen Fahrten durch die Stadt fängt sie die Stimmung in der gegenwärtigen iranischen Gesellschaft ein.
Jafar Panahi darf aufgrund eines Berufsverbotes der iranischen Regierung seit 2010 offiziell keine Filme mehr drehen. Nach „In Film Nist” (Dies ist kein Film, 2011) und „Pardé” (Closed Curtain, 2013) ist Taxi der dritte Film, den
Panahi heimlich produzierte und zur Präsentation auf internationalen Festivals außer Landes schmuggelte. Der Film feierte am 6. Februar 2015 im Rahmen der 65. Berlinale seine Weltpremiere. Er gewann dort den Goldenen Bären und den FIPRESCI-Preis für den besten Film in der Sektion „Wettbewerb“.

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Programm 2016 / 1

Das neue Programmheft für das erste Halbjahr 2016 kann runtergeladen werden! Entweder unter Downloads oder hier:

filmklubprogramm_2016_1

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