Und am 28.7. um 19:30h: Das Salz der Erde

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Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado
Das Salz der Erde
Brasilien, Frankreich 2014, 110 min.
in Zusammenarbeit mit Kunstverein Husum e.V.

Ein Kind stirbt, bevor es getauft werden konnte. Es liegt in einem Meer aus Blumen. Und in einem kleinen weißen Sarg. Die Augen sind noch offen. Kinder, die nicht getauft werden, hätten kein Anrecht auf das Paradies, glauben die Brasilianer. Doch die, die mit offenen Augen sterben, werden ihren Weg dorthin finden. Sebastião Salgado hat das tote Kind Anfang der Achtzigerjahre in Brasilien fotografiert. Salgado hat viele weitere tote Kinder aufgenommen, tote Frauen und tote Männer – Menschen überall auf der Welt. Die Mehrheit von ihnen starb nicht natürlich.
Juliano Ribeiro Salgado, einer der renommiertesten Fotografen der Welt, hat kein gutes Bild von unserer Spezies: „Wir sind bösartige, schreckliche Tiere, wir Menschen (…). Überall sind wir extrem gewalttätig”, sagt er. Seit mehr als 40 Jahren hielt der Brasilianer mit seiner Kamera fest, was niemand sehen will oder kann, jeder aber sehen sollte: Die Opfer des Völkermords in Ruanda, Männer, die sich in den Schlund einer brasilianischen Mine stürzen, um nach Gold zu suchen. Hundertausende Flüchtlinge, die mit zerschlissener Kleidung durch Wüsten irren und die vielen Hungertoten der Sahelzone.
Der Dokumentarfilm von Wim Wenders und dem Salgado-Sohn Juliano Ribeiro fasziniert mit betörenden Bildern: grandiose Schwarzweißfotos auf einer großen Leinwand! Auch wenn mancher Kommentar von Wenders etwas pathetisch gerät, ist dem Regisseur mit „Das Salz der Erde“ mal wieder ein kraftvolles Porträt gelungen. Es beeindruckt nachhaltig sowohl durch die persönliche Ausstrahlung des porträtierten Salgado als auch durch dessen sozialkritische Fotografie.

 

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