Und am 25.11. um 19.30h: Die blaue Grenze

Till Franzen
Die blaue Grenze
Deutschland 2004, 104 min.

g640x600

Eine absurd anmutende Geschichte, die die Verwick- lungen mehrerer Lebenswege zu einem unterhalt- samen Reigen voller hintergründiger Tragikomik und mit unvermuteten Kehrtwendungen zusammenfügt.

Eine Collage über menschliche Eigenheiten und wie sie mit den Wesenszügen anderer Protagonisten aufeinandertreffen.

Ein Roadmovie fast, wäre da nicht diese typisch norddeutsche Verlangsamung in den Dialogen (hier auch als Entschleunigung der Erzählgeschwin- digkeit eingesetzt), die es dem Zuschauer ermög- licht, den Detailreichtum eines jeden Moments zu erfassen. Ein schnellerer Schnitt würde dies verhindern.

Skurrile Figuren, bis in kleinste Nebenrollen von hervorragenden Darstellern durchgezeichnet, ohne dass sie aufgrund ihrer ausgeprägten Eigentümlichkeit und Untiefen bloßgestellt würden.

Einer der Höhepunkte des Films – der Auftritt von Hannah Schygulla, die wie ein der Wirklichkeit entrücktes Wesen aus einer Zwischenwelt auf das patholgische Mistrauen des Kommissars Poulsen (brilliant zelebriert von Dominique Horwitz) trifft, um ihn unaufhaltsam in den Fall hinein zu ziehen, den er doch eigentlich aufklären möchte.

Till Franzen (* 1973 in Flensburg) ist mit seinem Debütfilm ein kleines Meisterwerk voller Poesie und Melancholie gelungen, ein schleswig-holsteinischer „Heimatfilm” zwischen Realität und Traum: selten zeigte sich die Landschaft um die Flensburger Förde schon mal so mystisch.

Kommentare deaktiviert für Und am 25.11. um 19.30h: Die blaue Grenze

Filed under Allgemein

Comments are closed.